
Deutsche Leichtathleten bleiben bei WM erstmals ohne Medaille
n-tv
Am Ende steht ein peinlicher "Salto Nullo": Erstmals in der Geschichte bleibt ein deutsches Leichtathletik-Team ohne WM-Medaille. Nur elf Monate vor den Olympischen Spielen liegt die deutsche Leichtathletik im internationalen Vergleich am Boden.
Gina Lückenkemper und Co. haben die schlechteste WM der Geschichte hingelegt, am Ende wurde es sogar ein peinlicher "Salto Nullo": Nur elf Monate vor den Olympischen Spielen liegt die deutsche Leichtathletik am Boden. Ohne eine einzige Medaille fährt die Nationalmannschaft nach Hause, das hat es zuvor noch nie gegeben. Sogar die Britischen Jungferninseln waren damit bei der WM in Budapest erfolgreicher.
"Ein Trauerspiel - ohne Worte", sagte Zehnkampf-Legende Jürgen Hingsen dem Sportinformationsdienst über das deutsche Abschneiden. Speerwurf-Europameister Julian Weber vergab im WM-Finish die letzte Chance, das Fiasko noch zu verhindern. Der Mainzer wurde mit 85,79 Meter Vierter, damit trat tatsächlich der "Worst Case" ein, den DLV-Präsident Jürgen Kessing so gefürchtet hatte. "Wir sind nicht hergekommen, um mit leeren Händen wieder nach Hause zu fahren."
"Ich hätte sehr gern die Medaille geholt, ich weiß, dass ich es drauf hatte. Das tut mir mega leid, ich hätte es sehr gern gemacht", sagte Weber am ZDF-Mikrofon und ergänzte: "Ich weiß gar nicht genau, was heute los war. Ich habe alles reingelegt, alles gegeben. Der Speer wollte einfach nicht weiterfliegen." Lange hatte Weber auf Bronze-Kurs gelegen, doch dann zog der Tscheche Jakub Vadlejch (86,67) im fünften Versuch vorbei, der Deutsche konnte nicht mehr kontern. Gold ging an Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17/Indien), Silber sicherte sich Arshad Nadeem (87,82/Pakistan).
