Deutsche heiraten so spät wie nie

Brautpaare in Deutschland waren noch nie so alt wie im Jahr 2022. Nur noch rund ein Drittel der Heiratswilligen war bei ihrer ersten Hochzeit jünger als 30 Jahre. Dafür hält die Ehe im Schnitt deutlich länger als noch vor 20 Jahren.

In Deutschland heiraten die Menschen so spät wie nie zuvor. Im Jahr 2022 waren Frauen bei ihrer ersten Heirat im Schnitt 32,6 Jahre alt, Männer 35,1 Jahre, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Binnen 20 Jahren ist das Durchschnittsalter bei Frauen damit um 3,8 Jahre und bei Männern um 3,3 Jahre gestiegen. Auch das Durchschnittsalter bei Scheidungen hat mit 44,7 Jahren bei Frauen und 47,8 Jahren bei Männern 2022 einen neuen Höchststand erreicht.

Zugleich stieg die Durchschnittsdauer einer Ehe bis zur Scheidung 2022 auf 15,1 Jahre, im Vergleich zu 12,9 Jahren im Jahr 2002. Die Zahl der Scheidungen ist zudem mit Ausnahme des Jahres 2019 seit 2012 kontinuierlich gesunken. Insgesamt waren zum Ende 2022 fast die Hälfte der 70,1 Millionen volljährigen Menschen hierzulande verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Von den gut 609.800 Menschen, die im Jahr 2022 zum ersten Mal heirateten, waren 36 Prozent jünger als 30 Jahre. Im Jahr 2002 waren es noch mehr als die Hälfte. Vor allem die Zahl derjenigen, die im mittleren und im höheren Alter zum ersten Mal heiraten, hat deutlich zugenommen: 2022 waren gut zehn Prozent bei der ersten Eheschließung 40 bis 49 Jahre alt, im Vergleich zu nur knapp sechs Prozent im Jahr 2002. Der Anteil derjenigen, die bei ihrem ersten Jawort 50 Jahre oder älter waren, stieg 2022 zudem auf knapp sieben Prozent, im Vergleich zu nur gut einem Prozent 2002.