Deutsche Bank zitiert Mitarbeiter ins Büro zurück
n-tv
Deutschlands größtes Geldinstitut will seine Angestellten künftig wieder überwiegend an den Firmenschreibtischen sehen. Eine schärfere Homeoffice-Regelung richtet sich dabei insbesondere ans Führungspersonal. Nähert sich die Zeit des mobilen Arbeitens bei Banken dem Ende?
Deutschlands größte Bank verschärft die Anwesenheitspflicht für ihre Mitarbeiter. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf ein internes Schreiben. Führungskräfte der Deutschen Bank müssen demnach ab Juni vier Tage in der Woche im Büro erscheinen, alle anderen Angestellten drei Tage. Die großzügigen Regeln aus der Corona-Pandemie gelten dann nicht mehr. Bislang darf das Gros der Angestellten drei Tage im Homeoffice arbeiten, Mitglieder der Geschäftsführung können über ihren Arbeitsort frei entscheiden. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte die Neuregelung gegenüber der Finanzagentur.
Ausdrücklich untersagt wird das Arbeiten freitags und montags aus dem Homeoffice. Begründet wird die neue Regelung damit, dass die Immobiliennutzung "ineffizient" sei, die Präsenzzeiten der Angestellten müssten deshalb "gleichmäßiger" über die Woche verteilt werden. Unterzeichnet haben das Schreiben Bank-Chef Christian Sewing und Rebecca Short, die als Mitglied des Vorstands für das Tagesgeschäft, Kosten und Personal zuständig ist.
Mit der strengeren Vorgabe zu mehr Büropräsenz folgt die Deutsche Bank den großen Investmentbanken in den USA, die ihre Mitarbeiter schon vor Monaten teils vollzählig und dauerhaft an die Firmenschreibtische zurück zitiert haben. Am konsequentesten verabschiedete sich die US-Investmentbank Goldman Sachs vom Homeoffice. Die 6000 Angestellten arbeiten seit rund einem halben Jahr wieder fünf Tage die Woche im Büro. Auch andere Wall-Street-Firmen haben Maßnahmen gegen das Arbeiten von zu Hause ergriffen.