
Designierter Plattner-Nachfolger schmeißt bei SAP hin
n-tv
Hasso Plattner verabschiedet sich im Mai nach mehr als 50 Jahren von SAP. Die Nachfolge des Firmenmitgründers als Chef im Aufsichtsrat soll Punit Renjen übernehmen. Doch der US-Amerikaner hat offenbar ein anderes Verständnis von dem Job als die Konzernspitze.
Kurz vor dem Abschied von Mitgründer Hasso Plattner aus dem Aufsichtsrat muss SAP kurzfristig den designierten Nachfolger ersetzen. Europas größter Softwarehersteller kündigte Sonntagabend überraschend an, dass das Unternehmen und Punit Renjen getrennte Wege gehen würden. Der US-Amerikaner werde sein Mandat im Aufsichtsrat zur Hauptversammlung im Mai niederlegen, teilte der DAX-Konzern mit. Als Grund werden "unterschiedlichen Vorstellungen" über die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden genannt.
SAP präsentierte mit dem ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä bereits einen Ersatzmann für Renjen. Der Finne soll zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden und auch den Vorsitz des Gremiums übernehmen.
Der 80-jährige Plattner wird SAP zur Hauptversammlung im Mai nach mehr als 50 Jahren verlassen. Vor knapp einem Jahr hatte der Konzern nach langer Suche Renjen als Nachfolger für den Posten des Aufsichtsratschefs vorgestellt. Der US-Amerikaner war bereits im vergangenen Mai in den Kontrollrat gewählt worden. Er sollte als ehemaliger Chef der Unternehmensberatung Deloitte vorwiegend die Kundensicht auf SAP mitbringen, um Impulse zu setzen. Dem Vernehmen nach konnte sich der Amerikaner allerdings nicht mit der in Deutschland gesetzlich vorgesehenen Funktion als Aufseher des Konzernvorstands anfreunden: Renjen soll sich stark ins Tagesgeschäft eingemischt haben.
