
Der Vietnamkrieg als nationales Trauma der USA
n-tv
Der Vietnamkrieg ist eines der größten Fiaskos, das die USA je erlebt haben. Während sich nach 1945 eine neue Weltordnung finden muss, tritt das US-Militär in einen Konflikt ein, den es nicht gewinnen kann. Welche bitteren Nachwirkungen dieser jahrzehntelange Krieg bis heute hat, darum geht es in der neuen Folge "Wir sind Geschichte".
Das heutige Vietnam ist ein sehr junges Land. Die aufstrebende Wirtschaftsmacht in Südostasien zieht Reisende aus aller Welt an, lockt mit traumhaften Stränden und einer lebhaften Kultur. Der Großteil der Bevölkerung ist nach dem Krieg geboren. Der 30. April 1975 markierte das Ende eines 20-jährigen, blutigen Konflikts, dessen Narben trotz aller positiver Entwicklungen noch heute sichtbar sind - nicht nur in Vietnam, sondern auch in den USA.
Man kann den Vietnamkrieg nicht verstehen, ohne ihn in den Kontext des Kalten Kriegs zu stellen. Als im Jahr 1949 die Kommunisten unter Mao in China die Herrschaft übernehmen, befinden sich von heute auf morgen Milliarden Menschen im Lager des Kommunismus: "Eine riesige Niederlage für die damalige Truman-Administration und eine Art Trauma", analysiert Andreas Etges im ntv-Podcast "Wir sind Geschichte". Er ist Historiker am Amerika-Institut der Universität München.
Kurz darauf bricht der Koreakrieg aus, der ähnlich gedeutet wird: "All die Dinge, die auf kommunistischer Seite passieren, sehen die Amerikaner in einer Art großen Verschwörungstheorie. Da geht es immer um die Weltherrschaft. Immer wieder wird der Westen getestet. Und der Westen muss Stärke zeigen."
