Der Traum von der Vier-Tage-Woche
DW
Belgien bietet Beschäftigen jetzt die Vier-Tage-Woche an. Damit gehört es nicht zu den ersten Ländern, die dieses Modell umsetzen - oder zumindest darüber nachdenken. Wo der Traum vom langen Wochenende noch gelebt wird.
Vier Tage arbeiten, drei Tage erholen und Zeit mit der Familie verbringen - und das Ganze am besten bei gleichbleibendem Gehalt. Das dürfte sich wohl für die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einer guten Arbeitswoche anhören. Befürworter versprechen sich nicht nur eine verbesserte Zufriedenheit, sondern auch eine höhere Produktivität.
Auch Belgien setzt jetzt auf eine Vier-Tage-Woche - allerdings bei gleicher Arbeitszeit. Arbeitnehmer dürfen nun flexibel Woche für Woche neu entscheiden, ob sie ihre Stunden auf vier oder fünf Tage aufteilen. Laut Belgiens Premier Alexander de Croo soll die Wirtschaft damit dynamischer und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Die einzelnen Arbeitstage dürften bei einer Vollzeit-Beschäftigung dafür jedoch recht lang werden.
Welche Länder und Unternehmen haben noch über solche Modelle nachgedacht? Die DW hat einige Beispiele zusammen getragen:
Island hat zwischen 2015 und 2019 eine ähnliche Regelung getestet - allerdings gleichzeitig auch die Arbeitszeit von 40 auf 35 oder 36 Stunden bei gleichbleibender Bezahlung verkürzt. An der Testphase nahmen 2500 Arbeitskräfte teil.
Das Ergebnis der Studie, die von der isländischen Non-Profit-Organisation Alda (Association for Democracy and Sustainability) und dem britischen Thinktank Autonomy ausgewertet wurde: Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat sich demnach deutlich verbessert, Arbeitsabläufe wurden optimiert, es wurde enger mit Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet. Die Produktivität ist überwiegend gleichgeblieben oder hat sich sogar gesteigert.