Der letzte Mann des Insel-Catenaccio
Die Welt
Fünf EM-Auftritte – kein Gegentor. England begeistert zwar nicht die Fußball-Fans, dafür aber die Taktikfreunde. Hauptverantwortlich: der Trainer. Und sein Torwart, der endlich mal keine Gefahr fürs eigene Team darstellt.
Jordan Pickfords Wert für England lässt sich problemlos ex negativo beschreiben. Also darüber, wer er alles nicht ist. Nicht David Seaman, der im WM-Viertelfinale 2002 unter einem 35-Meter-Lob von Ronaldinho durchsprang und später gestand, man habe ja „keine Ahnung gehabt, wie gut der Junge ist“. Nicht David „Calamity“ James oder „Mrs Robinson“, Paul Robinson, der in der EM-Qualifikation 2008 beim Hinspiel in Kroatien an einem Rückpass vorbeitrat. Nicht Scott Carson, der sich beim Rückspiel einen Weitschuss von Niko Kranjcar ins Tor baggerte und damit Englands Turniertrip endgültig stornierte. Nicht Robert Green, der bei der WM 2010 gleich zum Auftakt einen 30-Meter-Versuch von Amerikas Clint Dempsey über die Hände hoppeln ließ. Und auch nicht Joe Hart, der jahrelang zumindest annehmbar hielt, ehe seine Finger bei der EM 2016 gegen den kleinen Nachbarn Wales und vor allem beim Aus gegen Fußballzwerg Island haltbare Schüsse freundlich ins eigene Tor geleiteten.More Related News