
"Der Kreml fürchtet, die Kontrolle über die Bilder zu verlieren"
n-tv
Eine abgespeckte Parade in Moskau und in anderen russischen Städten nicht mal das: Der Kreml hält das Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg auffällig klein heute - aus Angst vor Kontrollverlust, sagt Russland-Experte und Konfliktforscher Andreas Heinemann-Grüder ntv.de.
ntv.de: Auf konkrete Worte zur Lage an der Front haben die Russen heute vergeblich gewartet.
Andreas Heinemann-Grüder: Putin bemüht sich seit einiger Zeit, die Agenda zu verschieben - weg von der Ukraine, hin zum fundamentalen Konflikt mit dem Westen. Darin sind die Ukrainer dann nur noch Marionetten der USA. Letztlich ist das eine Rückkehr zum alten sowjetischen Narrativ: Wir führen hier einen Systemkonflikt, einen Kampf der Kulturen. Und der hat globale Ausmaße. Damit versucht er auch, öffentliche Zustimmung für einen viel längeren Zeitraum zu mobilisieren. Nicht zu sagen, der Sieg steht kurz bevor, sondern "Wir müssen uns auf etwas Langes einrichten".
Spielte der Drohnenanschlag auf den Kreml heute eine Rolle?
