
Der Kampf um Italiens gefrorene Embryonen
n-tv
In Italiens Fortpflanzungszentren wächst die Zahl tiefgefrorener Embryonen aus künstlichen Befruchtungen. Doch viele werden nie verwendet. Politische Widerstände und der Einfluss der Kirche blockieren mögliche Wege für deren Weitergabe.
Professor Edgardo Somigliana leitet das Befruchtungszentrum der Mailänder Klinik Mangiagalli, eine der führenden Einrichtungen Italiens für Neonatologie. Dort kommen jährlich rund 6000 Kinder zur Welt. Es könnten sogar noch mehr sein. "Allein in diesem Labor haben wir rund 4500 eingefrorene Embryonen", sagt Somigliana ntv.de.
Betrachtet man ganz Italien, lagern etwa 55.000 befruchtete Eizellen in flüssigem Stickstoff –manche Institute sprechen sogar von 200.000. "Im gefrorenen Zustand können sie Jahrzehnte überleben – vielleicht noch länger." Viele davon werden nie gebraucht, da das Gesetz weder eine Vernichtung noch eine Nutzung für die Forschung erlaubt.
Was also tun mit diesen Embryonen? Die italienische Politik sucht nach einer Antwort. Eine Möglichkeit wäre, sie an unfruchtbare Paare zu schenken. Doch in Italien spricht man lieber von "Adoption" – und die wäre nur für heterosexuelle Paare möglich.
