Der FC Bayern sollte bitte nicht jammern
Frankfurter Rundschau
Paris Saint-Germain holt vier Topspieler, aber der FC Bayern muss deshalb nicht darben, sondern sollte seine Arbeit machen. Ein Kommentar.
Spötter behaupteten, Kylian Mbappé, der gestutzte Überflieger des französischen Fußballs, habe in Interviews zur Europameisterschaft eine bessere Figur gemacht als beim Turnier selbst. In einem Gespräch mit der Sportzeitung „L’Équipe“ ging es einmal fast ausschließlich um das Thema Geschwindigkeit der im Eiltempo vorangetriebenen Karriere. Natürlich durfte die Frage nicht fehlen, warum ein so eng mit Paris verbandelter Profi wie der 22-Jährige sich so lange Zeit lasse, seinen 2022 auslaufenden Vertrag bei Paris St. Germain zu verlängern. Mbappé sagte damals, er wolle abwarten, wo sein gerade in der Meisterschaft von OSC Lille düpierter Klub hinwolle – und wo dann in Zukunft sein bester Platz sei. Eigentlich hat ihm sein Arbeitgeber die Antwort jetzt geliefert. Wer in diesem von Corona-Sparzwängen diktierten Transfersommer auf einen Schlag mit der Geldkanone erfolgreich auf den spanischen Weltmeister Sergio Ramos, 35, den zum besten EM-Spieler gewählten italienischen Torhüter Gianluigi Donnarumma, 22, den niederländischen Nationalmannschaftskapitän Georginio Wijnaldum, 30, und den marokkanischen Sausewind Achraf Hakimi, 22, schießt, der will nach ganz oben. Auf den Champions-League-Thron. Koste es, was es wolle. Der mit katarischem Geld aufgemotzte Spitzenklub Frankreichs widersetzt sich allen Financial-Fairplay-Regeln, die ohnehin kein scharfes Schwert der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mehr sind, seitdem Sperren gegen die Großkaliber sogar von CAS-Richtern kassiert werden. Insofern ist die Pariser Transferoffensive ein fatales Signal.More Related News