Der Erfolg des Krisenstab-Generals hängt von einer ungeklärten Frage ab
Die Welt
Der künftige Kanzler Olaf Scholz will mit einem neuen Corona-Krisenstab die Pandemie in den Griff bekommen – Chef wird Generalmajor Carsten Breuer. Die Erwartungen sind hoch, die Hoffnungen groß. Doch was Breuer braucht für ein Umsteuern, hat er bislang noch nicht.
Am Montagmorgen war Carsten Breuer noch einmal in der Berliner Julius-Leber-Kaserne. Um sich abzumelden. Dann machte sich der Generalmajor auf den Weg nach Berlin-Mitte. Ins Regierungsviertel. Das ist von der Kaserne aus gesehen nur einen Steinwurf entfernt – und dennoch bedeutet die kurze Distanz für den 56-Jährigen vermutlich einen gewaltigen Sprung. Nach ganz oben.
Carsten Breuer soll Chef des neuen Corona-Krisenstabs werden, den die Ampel-Parteien einrichten wollen. Der Generalmajor wird damit einer der wichtigsten Krisenmanager im Kampf gegen die Pandemie. Der Stab und sein Chef sollen sich, so schnell es geht, ans Werk machen, in den nächsten Tagen, möglichst schon an diesem Dienstag. Bei der Union, die jeden Tag ein Stück weiter auf die Oppositionsbank rutscht, und den von ihr noch geführten Bundesministerien verfolgt man die Vorbereitungen mit einigem Argwohn. Und spricht von „Nebelkerzen“, die die Ampel da werfe.