
Der Amerikaner, der in der Ukraine Minen beseitigt
n-tv
Ein ehemaliger US-Soldat geht in die Ukraine - nicht um zu kämpfen, sondern um Minen zu räumen. Er weiß aus eigenem Erleben, wie gefährlich die Dinger sind: In Afghanistan ist er selbst auf eine Mine getreten.
Die Arbeit auf dem Feld sei eine echte Achterbahnfahrt, sagt Ryan Hendrickson. "Das fängt mit der Langeweile des langsamen Suchens an, bis das Suchgerät eine Mine gefunden hat. Dann schießt das Adrenalin in die Höhe, dein Hirn fängt an, sehr schnell zu arbeiten: Was für eine Mine ist es? Ist eine Sprengfalle dran? Man geht die Szenarien durch, zieht die Mine aus dem Boden und entschärft sie. Das Adrenalin beruhigt sich - bis man die nächste Mine findet."
Den August hat Hendrickson auf ukrainischen Feldern verbracht und Minen eingesammelt. Er ist Profi: Acht Mal war er in Afghanistan, um genau das zu machen - Minen zu suchen und zu entschärfen. Zunächst jahrelang als Soldat, später für ein Unternehmen, das von der US-Regierung beauftragt worden war. Zum letzten Mal verließ er Afghanistan im Juli 2021, kurz bevor die Taliban wieder die Macht übernahmen.
Als im Februar Russland in die Ukraine einfiel, hatte Hendrickson das Bedürfnis, etwas zu tun. "Ich hatte noch immer diesen Job", sagt er per Videoschalte aus Florida, wo er zuhause ist. "Es war tolle Arbeit, aber sie hat mich nicht erfüllt. Und ich hatte immer noch eine Menge unerledigter Dinge aus Afghanistan im Herzen und im Kopf. Also habe ich gekündigt und bin in die Ukraine gegangen, um zu helfen."
