
Der alte Herr Ronaldo zerschmettert Kritik und übt Rache
n-tv
Der Hype um Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo nimmt fast schon bizarre Züge an. Jede seiner Aktionen preisen die Fans auch beim Erfolg im Nations-League-Halbfinale gegen das DFB-Team. Aber ist er mit 40 Jahren nicht langsam zu alt?
Es ist wie im Videospiel. Cristiano Ronaldo läuft an. Die Bewegungen sind noch immer blitzschnell, drahtig, präzise. Er nimmt diese riesigen Schritte, die er schon immer macht. Der Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft zieht beim Aufwärmen das erste Mal ab, der Körper des 40-Jährigen ist komplett angespannt. Die Fans hinter dem Tor sind schon elektrisiert, da hat er den Ball noch nicht einmal berührt. Schließlich mussten sie wegen des Hagelsturms über München länger warten. Doch der Schuss? Der klägliche Versuch landet neben dem Tor.
Es liegt in der Natur von Fußball-Nationalmannschaften, dass sie immer etwas Zirkusartiges an sich haben. Alle paar Wochen kommen die besten Akteure eines Landes an einem anderen Ort zusammen, im besten Falle gibt es Unterhaltung und Trophäen. Doch wenn Circus Ronaldo in der Stadt ist, nimmt das völlig absurde Züge an. Plötzlich besitzt gefühlt jeder Haushalt in München ein CR7-Trikot. Vor dem Spiel gegen das DFB-Team übertragen die Videowände im Stadion nahezu jede seiner Aktionen. Schon ein Übersteiger lässt die Fans, und das ist wirklich keine Übertreibung, ausrasten. Sie rufen "Siuu", ahmen seinen Jubel nach. Smartphone-Kameras verfolgen ihn wie Sonnenblumen die Sonne.
