Demokraten gegen Demokraten - Biden kämpft um sein Vermächtnis
ProSieben
Der US-Präsident Biden findet weiterhin keine Mehrheit im Kongress um seine ambitionierte Agenda durchzusetzen. Das liegt vor allem an Blockierern aus den eigenen Reihen.
Es läuft nicht so recht bei Joe Biden. Nach den außenpolitischen Krisen der vergangenen Wochen steht nun das Kernstück seiner innenpolitischen Agenda auf der Kippe. Der Demokrat kämpft um die Durchsetzung der beiden wichtigsten Vorhaben seiner Präsidentschaft - quasi um sein politisches Vermächtnis. Und hier machen ihm nicht die Republikaner das Leben schwer, sondern ausgerechnet seine eigenen Parteikollegen. Das erbitterte und langatmige Gezerre birgt große Risiken für Biden und die Demokraten.
Der Präsident klingt leicht genervt, als er am Samstag zu einem Wochenendtrip in seine Heimat Delaware aufbricht. Mit Blick auf die wachsende Ungeduld mancher Parteikollegen bei den Verhandlungen sagt er: "Jeder ist frustriert", das gehöre zum Regieren eben dazu. Er werde "wie der Teufel" für seine Pläne kämpfen. Angekommen in Delaware aber geht er erst mal golfen. Der Mann braucht eine Pause.
In der vergangenen Woche war der Präsident fast ausschließlich mit den parteiinternen Verhandlungen beschäftigt. Einen Trip nach Chicago in anderer Sache sagte er kurzfristig ab. Statt dessen verbrachte er Tage hinter verschlossenen Türen im Weißen Haus, empfing in unterschiedlichen Konstellationen diverse Parteikollegen. Dass der Präsident kaum zu sehen ist und derart monothematisch beschäftigt ist, kommt selten vor. Für Biden steht viel auf dem Spiel.