
"Dem Rechtsruck widersetzen": Bündnis ruft zu Demo auf
n-tv
In vielen Städten gehen Sachsen-Anhalter immer wieder gegen rechts auf die Straßen. Für diesen Samstag mobilisieren Dutzende Organisationen. Auch der Ministerpräsident wird zur Demo in Magdeburg erwartet.
Magdeburg (dpa/sa) - In Magdeburg ruft für diesen Samstag ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, kirchlichen und sozialen Organisationen zu einer Demonstration für Vielfalt und Toleranz auf. "Wir wollen in einem Land leben, in dem man ohne Angst verschieden sein kann. Dafür stehen wir ein", heißt es in dem Aufruf. "Entsetzt weisen wir die Deportations- und Vertreibungspläne der extremen Rechten zurück. Viel zu lange schon trägt sie Hass und Hetze in unsere Gesellschaft." Die Landeschefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Susanne Wiedemeyer, sagte am Montag, 88 Organisationen und 65 Privatpersonen hätten den Aufruf bislang unterzeichnet.
Die Veranstaltung mit dem Titel "Dem Rechtsruck widersetzen. Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch." soll am Samstag um 13.00 Uhr vor dem Magdeburger Hauptbahnhof beginnen, anschließend ist ein Demonstrationszug zum Domplatz geplant. DGB-Landeschefin Wiedemeyer sagte, es werde Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) als Redner erwartet. Angekündigt sind auch der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer und der katholische Bischof Gerhard Feige, Vertreter von Migrantenorganisationen, Gewerkschaften, Hochschulen und Vereinen.
In den vergangenen Wochen waren Menschen in vielen kleineren und großen Städten in Deutschland gegen rechts auf die Straßen gegangen. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter im November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, sprach bei dem Treffen über "Remigration". Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
