
Debakel des FC Bayern schreckt deutschen Frauenfußball auf
n-tv
Wo steht der deutsche Frauenfußball im internationalen Vergleich? Nach einer wechselhaften Europameisterschaft gibt die beim FC Barcelona erlittene Lehrstunde des FC Bayern viele Fingerzeige. Vor allem dem ohnehin kritischen Bundestrainer.
Sportdirektorin Bianca Rech rang sich bei der Umarmung mit Weltfußballerin Aitana Bonmatí nach dem Abpfiff noch ein Lächeln ab. Ihre Spielerinnen schauten bei der Ansprache im Kreis durch Trainer José Barcala betreten zu Boden. Das 1:7-Debakel des FC Bayern beim FC Barcelona zum Auftakt der Champions League ist nicht nur für den deutschen Meister ein Denkzettel.
Bundestrainer Christian Wück sah Barcelonas Galavorstellung zu Hause im Fernsehen. Mit der Art und Weise, wie die Kombinations-Künstlerinnen aus dem Land des Weltmeisters über den FC Bayern triumphierten, dürfte er sich - sicherlich nicht zu seiner Freude - bestätigt fühlen. Der 52-Jährige hatte erst vergangene Woche bei einer Medienrunde erneut gemahnt: "Wir müssen uns mit Ball verbessern, beim ersten Kontakt und im Passspiel. Die Ballverarbeitung muss besser werden. Die Spanierinnen denken über diese Basics nicht mehr nach, sie spielen es wie selbstverständlich. Wir müssen das intensiv trainieren."
So gesehen war sein Nationalteam beim knappen Aus im EM-Halbfinale im Juli gegen Spanien (0:1) noch gut bedient. Nahezu traumwandlerisch sicher ließen Bonmatí und Co. nun vor 4409 Zuschauern im Estadi Johan Cruyff den Ball laufen - es war ein Klassenunterschied. Die "Süddeutsche Zeitung" sah ein Ergebnis "mit Potenzial für Schockwellen, nicht nur am Standort München, auch im deutschen Frauenfußball insgesamt".
