Das Zeichen von Nürnberg
Süddeutsche Zeitung
Die Debatte um die hohen Kosten für das neue Zukunftsmuseum kommt Markus Söder ungelegen. Deswegen ist die Sprachregelung schon gefunden: "Dubiose Gefälligkeitsgutachten" seien das. Aber so einfach wird die Sache nicht abzuräumen sein.
Man kann die Geschichte des Deutschen Museums in Nürnberg kompliziert oder simpel erzählen. Die einfache Variante geht so: Die Staatsregierung wollte mit der Zweigstelle "ein Zeichen setzen", wie man das halt so nennt, wenn es um ein Prestigeprojekt geht. Markus Söder wiederum war immer schon ein großer Zeichensetzer, erst recht in Nürnberg, und so ließ er sich vor vier Jahren zusammen mit Wolfgang Heckl, dem Chef des Deutschen Museums, im Raumschiff-Enterprise-Kostüm ablichten, als er die Finanzierungsvereinbarung für die Zweigstelle unterschrieb. Danach setzte Heckl seinen Servus unter den Mietvertrag mit dem Investor Gerd Schmelzer, der sich den Kalenderausriss vom 2. Juni 2017 in Gold rahmen darf.More Related News