
"Das Verschwinden des Josef Mengele" ist eine Tortur
n-tv
Er war der "Todesengel von Auschwitz". Doch für seine Verbrechen wird Josef Mengele nie zur Verantwortung gezogen. 30 Jahre versteckt er sich in Südamerika. "Das Verschwinden des Josef Mengele" arbeitet diese Zeit auf - erst im Roman, jetzt im Film. Wahrlich keine leichte Kost.
Beim Namen Josef Mengele zuckt man unweigerlich zusammen. Wie kaum ein anderer ist der Arzt aus Günzburg ein Sinnbild für das Böse im Nationalsozialismus. Vermutlich auch, weil er nicht "nur" am Schreibtisch ein Massenmörder war. Er entschied in KZ-Selektionen darüber, wer zur Hölle auf Erden und wer direkt zum Sterben verurteilt wurde. Er überwachte die Vergasung der Menschen. Und er führte die grausamsten medizinischen Experimente an Lager-Insassen durch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er in Deutschland alsbald den Beinamen "Todesengel von Auschwitz". Das jedoch erlebte Mengele aus sicherer Entfernung. 1949 glückte ihm auf einer der sogenannten "Rattenlinien" die Flucht nach Argentinien. Danach gelang es ihm 30 Jahre lang, in Südamerika unterzutauchen und sich somit der Verantwortung für seine Verbrechen zu entziehen - anders etwa als der Holocaust-Organisator Adolf Eichmann, der 1960 vom israelischen Mossad in Buenos Aires geschnappt, nach Israel gebracht, in einem rechtsstaatlichen Prozess verurteilt und hingerichtet wurde.
