Das steckt hinter den Vorwürfen gegen Biontech/Pfizer
Die Welt
Lückenhafte Daten, mangelhafte Aufsicht – eine ehemalige Prüferin berichtet über interne Probleme bei der Zulassungsstudie des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Die sind zwar kein Grund, an der Wirksamkeit zu zweifeln. Aber sie belegen Missstände beim Prüfverfahren.
Ende September 2020, Deutschland beklagte am gleichen Tag den Coronatoten Nummer 9471, gab Pfizer-Chef Albert Bourla der Welt ein Versprechen: Sein Unternehmen werde bei der Suche nach einem Impfstoff gegen den gefährlichen Erreger keinen überflüssigen Tag verlieren. Ende Oktober 2020, so verkündete er, werde man wissen, ob die mit dem Kooperationspartner Biontech entwickelte mRNA-Vakzine funktioniere - in der dritten November-Woche dann auch sagen können, ob er auch sicher für die Patienten wäre.
Drei Monate später lag tatsächlich die Zulassung für Comirnaty vor. Alfred Bourlas Unternehmen hatte zusammen mit Biontech tatsächlich im Rekordtempo einen Impfstoff produziert. Laut einem Bericht des British Medical Journals, abgekürzt BMJ, musste dabei aber auch der ein oder andere Kompromiss in Kauf genommen werden. Pfizer war auf die Hilfe von Auftragsforschungsinstituten angewiesen. Auf sogenannte Contract Research Organisations, kurz CROs, die den Pharmaunternehmen die Rekrutierung der Versuchspersonen, die Durchführung der Untersuchungen und die Datenerfassung in vielen Fällen abnehmen.