Das sind die Alben der Woche
Süddeutsche Zeitung
Lil Nas X hat endlich sein Debüt-Album veröffentlicht. Eine Sensation. Dazu: Elvis Costello auf Spanisch, José González in Groß und Leise und Formathandwerk von den "Imagine Dragons".
Bislang hat José González alle sechs Jahre ein Soloalbum veröffentlicht, 18 Jahre lang. Ergibt genau drei Alben. Bislang. Dank derer verkaufte er allerdings die Londoner Royal Albert Hall aus. Ritterschlag-Location. 4000 Plätze. Dazu einige Milliarden Streams. Man braucht also gar nicht viel - sondern nur das richtige Zeug. Auftritt "Local Valley", das vierte Album. Wieder eines, das verhalten, unaufdringlich, zart-leise "Hallo, melde mich mal wieder zurück" flüstert. Keine epochalen Ausbrüchen, eher besonnener Aufbruch, wohliger Nebel. Als verharre der Sänger in einem halbschlafähnlichen Zustand zwischen melancholischem Sein und inspirativem Werden, während woanders unaufhörlich weiter durchs Leben marschiert wird. Idyllisches Vogelgezwitscher mischt sich also mit Retro-Folk und feinsinnigen, säuselnden Background-Gesängen. Dazu natürlich ganz feine Gitarrenüberbeanspruchung, als wären alle anderen Instrumente schon wieder vergriffen gewesen. Großes, leises Album. Sarah Zapf
