Das selbstzerstörerische Match von Rafael Nadal
n-tv
Rafael Nadal braucht nur noch zwei Siege, um auch das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon zu gewinnen. Doch eine Verletzung zwingt ihn noch vor dem Halbfinale zur Aufgabe. Eine erstaunliche Entscheidung des Spaniers, der ein diffuses Verhältnis zu Schmerzen hat.
Eigentlich war alles bereit für die zigtausendste Heldengeschichte von Rafael Nadal. Der seit zwei Jahrzehnten mit unbändiger Leidenschaft kämpfende Spanier, dessen Körper sein größter Gegner ist, hatte sich über einen absurden Schmerz-Marathon gegen den amerikanischen Riesen Taylor Fritz ins Halbfinale des Rasen-Klassikers von Wimbledon gespielt. Noch zwei Siege waren nötig und der stolze Mallorquiner hätte nach den Australian Open und den French Open auch das dritte große Turnier des Jahres gewonnen. Ein weiterer Titel bei den US Open und das Herren-Tennis hätte einen historischen Moment geschenkt bekommen, den ersten Grand Slam seit über einem halben Jahrhundert, den ersten Grand Slam seit Rod Laver 1969.
Doch dazu kommt es nicht. Nadal hat vor dem Showdown mit dem ewig rüpelnden Nick Kyrgios die weiße Fahne gehisst. Der Riss eines Bauchmuskels war so schmerzhaft, dass ein Weiterspielen keine Alternative war. Bei wohl jedem anderen Spieler auf der Tour wäre man nicht überrascht, dass eine Verletzung eine solche Konsequenz zur Folge hat. Anders bei Nadal. So leidenschaftlich der 36-Jährige seine Gegner auf dem Platz niederringt, so hart geht er auch gegen den Verschleiß seines Körpers vor. 21 Jahre als Profi haben ihn physisch ans Limit getrieben, auch weil er sich selbst nie schonte, immer am Limit spielte. Für das Publikum waren seine Partien ein Genuss. Für seine Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln eine Qual. Nadal ignorierte sie, betäubte sie.
Und auch jetzt gönnt er sich keine Pause. Bereits in der kommenden Woche möchte er wieder auf dem Platz stehen und trainieren. "Von der Grundlinie zu spielen, sollte keine große Sache sein", sagt Nadal. Er könne mit Sicherheit für eine Weile nicht aufschlagen. "Das Positive ist, dass ich weiter von der Grundlinie trainieren kann. Das wird mir helfen, meinen Turnierkalender einzuhalten, wie ich es will." Der Geist des Spaniers ist der größte Feind seines Körpers. Der Erfolg gibt ihm recht. Die Mittel sind indes alles andere als heilig. Der 36-Jährige hat nämlich ein auch für Profisportler komisches Verhältnis zur Einnahme von Schmerzmitteln.
Erstes Double der Vereinsgeschichte: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. In der 81. Austragung des Finals reicht gegen den FC Kaiserslautern ein frühes Tor. 45 Minuten spielt das Team von Xabi Alonso mit einem Mann weniger, wegen Pyrotechnik wird die Partie unterbrochen.