Das letzte TV-Triell: So zeigten sich die Kandidaten
ProSieben
Ob sich Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock schon an die gemeinsamen Sonntagabende gewöhnt haben? Zum dritten Mal treffen sich die Kanzlerkandidaten zur TV-Debatte. Der Tonfall bleibt sachlich, der Erkenntnisgewinn eher schmal.
Mindestlohn, Hartz IV, Klimaschutz, Corona - zum letzten Mal vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen in Dreierbesetzung vor einem großen Fernsehpublikum für ihre Positionen gekämpft. Beim dritten Triell, das diesmal von den Sendern ProSieben, Sat.1 und Kabeleins ausgetragen wurde, wurde an mehreren Stellen insbesondere in sozialen Fragen Übereinstimmung zwischen Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) deutlich. Sie setzten sich hier erkennbar von ihrem Unionsmitbewerber Armin Laschet ab.
Wesentlich neue Erkenntnisse brachte die sehr sachlich ausgetragene Debatte nicht. Laschet, Scholz und Baerbock wiederholten weitgehend ihre Positionen aus zahlreichen Wahlkampfreden und aus den beiden vorherigen Triells.
Der CDU-Vorsitzende kam diesmal - gefühlt - weniger als in den beiden Triell-Ausgaben davor zum Angriff, obwohl er laut Stoppuhr lange Zeit den größten Redeanteil hatte. Immer wieder musste er sich gegen Attacken von Scholz und Baerbock wehren. Am Anfang hatte Laschet auch noch mit einem Frosch im Hals zu kämpfen. Der verflüchtigte sich zwar rasch, aber die Schlachtaufstellung blieb im Grundsatz erhalten: Zwei gegen Laschet, Rot-Grün gegen Union.
So lehnte Laschet gleich zu Beginn als Einziger eine Anhebung des Mindestlohns durch den Gesetzgeber ab und war bei diesem Thema in der Defensive. Er versuchte es mit Attacken auf Scholz, warf diesem Wahltaktik vor. Gleich darauf musste sich der NRW-Ministerpräsident gegen den Vorwurf von Baerbock zur Wehr setzen, er wolle Kinder nicht aus Hartz-IV herausholen. Laschet kam erstmal gar nicht zu Wort, machte aber dann doch noch seinen Punkt: "Das größte Problem von Armut ist, wenn Eltern keine Arbeit haben", betonte der CDU-Chef. "Stimmt", kam von Scholz zurück.