"Das ist die russische Frage, mit der wir konfrontiert sind"
n-tv
Der Historiker Philipp Ther sieht in der Rolle Russlands in Europa Parallelen zur "deutschen Frage" des 19. und 20. Jahrhunderts. "Deutschland war zu groß und zu mächtig, um in das europäische Staatensystem integriert zu werden", sagt er im Interview mit ntv.de. "Aber Deutschland war auch nicht stark genug, um Europa zu dominieren. Bei Russland ist man mit einem ähnlichen Problem konfrontiert."
ntv.de: Putin hat dem Westen bei der Militärparade in Moskau am Dienstag vorgeworfen, einen "echten Krieg" gegen Russland angefangen zu haben. Wie sind solche Reden einzuschätzen, wie viel Realitätsbezug hat ein Präsident, der so spricht?
Philipp Ther: Um den Realitätsbezug geht es bei solchen Auftritten nur bedingt. Es geht um die Fernsehbilder, die große Parade, die Demonstration militärischer Macht, verbunden mit Drohungen und Siegesankündigungen - um die Bevölkerung bei der Stange zu halten und weitere Soldaten zu mobilisieren. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Putin den "Tag des Sieges" der Sowjetunion über Nazi-Deutschland nutzt, um den jetzigen Krieg in die Tradition des Großen Vaterländischen Krieges zu stellen. Das ist natürlich ein Stück weit widersprüchlich, weil der Krieg gegen die Ukraine nicht einmal Krieg genannt werden darf, sondern nur "militärische Spezialoperation". Aber über die Fernsehbilder ist diese Siegespropaganda vermutlich recht erfolgreich.
Zugleich ist offensichtlich, dass der Krieg für Russland nicht gut läuft. Ist das ein Problem für Putin?
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.