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Das 1,4-Milliarden-Euro-Problem der dreckigen Seine

Das 1,4-Milliarden-Euro-Problem der dreckigen Seine

n-tv
Tuesday, July 30, 2024 04:03:17 PM UTC

Die Olympischen Spiele in Paris bestechen auch mit ihren malerischen Austragungsorten. Einer davon sollte die Seine sein, die für viel Geld gereinigt wurde. Doch der Fluss macht Probleme, vor allem für die Triathleten.

Zwei haben es schon überstanden. Mit den Füßen voraus ins Wasser und dann wieder raus. Wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris wagten es Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Olympia-Organisationschef Tony Estanguet: Öffentlichkeitswirksam, so wie es Politikerinnen und Politiker gerne tun, schwammen sie in der Seine. Nur um zu beweisen: Nach 101 Jahren, in denen es verboten war, in dem verschmutzten Fluss zu schwimmen, ist es mittlerweile doch in Ordnung. "Das Wasser ist sanft und schmeckt überhaupt nicht nach Schwamm", sagte Hidalgo. Nach einem Gütesiegel klingt das nicht.

Eigentlich hätte es zu den anderen Spielstätten gepasst. Beachvolleyball in der untergehenden Sonne unter dem Eiffelturm, im epischen Grand Palais wird gefochten und vor dem malerischen Schloss Versailles geritten: Die Olympischen Spiele in Paris liefern so manche extravagante Sportstätte. Auch beim Triathlon und im Freiwasserschwimmen sollte es besonders werden: Nach einem Jahrhundert sollte wieder in der Seine geschwommen werden. Doch nicht nur das: In dem Wasser, das schon immer als zu verdreckt galt, sollte der Medaillenkampf ausgefochten werden. Ein Drittel des Triathlons sollte dort stattfinden, das Freiwasserschwimmen gar komplett.

Nur hat der Plan einen Haken. Die Seine ist mehr als schwer verdreckt, seit Jahrhunderten fließt dort Abwasser hinein. Mehr als 1,4 Milliarden Euro hat sich der französische Staat es kosten lassen, den Fluss pünktlich für die Spiele herrichten zu lassen. Haushalte entsorgen ihr Abwasser nun nicht mehr in die Seine oder ihre Nebenflüsse. Ein riesiges Überlaufbecken sollte verhindern, dass starker Regen nicht mehr dafür sorgt, dass die Kanalisation in den Fluss flutete. Mit mäßigem Erfolg: Am vergangenen Wochenende hatte es schließlich wieder heftig geschüttet. Noch immer reißt das Wasser die Grenzwerte für Fäkalbakterien.

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