
Darum droht Trump der Schweiz mit exakt 39 Prozent Zöllen
n-tv
Die Schweizer Präsidentin fliegt nach Washington, um die von Donald Trump angedrohten heftigen Zölle abzuwenden. Der US-Präsident droht mit satten 39 Prozent. Dahinter dürfte eine eigenwillige Logik stecken.
Über der Schweiz kreist der Zollhammer. 39 Prozent Zölle hat US-Präsident Donald Trump angedroht, sollte bis übermorgen kein für ihn zufriedenstellender Deal zustande kommen. Während die Schweizer nach Mitteln und Wegen suchen, stellt sich die Frage: Wie kommt Trump bloß auf 39 Prozent?
Die Zahl erscheint völlig willkürlich - und ist es auch. 39 Prozent, das wäre einer der höchsten Sätze weltweit - in einer Liga mit Syrien (41 Prozent), Myanmar und Laos (jeweils 40 Prozent). Die Schweiz wäre ein europäischer Sonderfall, nachdem Großbritannien für die meisten seiner Exporte in die USA einen Zollsatz von 10 Prozent und die EU von 15 Prozent ausgehandelt hat. Auch Norwegen, ein weiteres europäisches Nicht-EU-Land, muss trotz fehlender Einigung mit den USA einen Zollsatz von 15 Prozent zahlen.
Eine offizielle Begründung aus dem Weißen Haus für die 39-Prozent-Drohung gibt es nicht, aber eine Parallele fällt auf. Im vergangenen Jahr betrug das Handelsdefizit der USA gegenüber der Schweiz 38,5 Milliarden US-Dollar. Und da Trump schon bei der ökonomisch unsinnigen Zoll-Formel am "Liberation Day" oft großzügig aufgerundet hatte, dürfte er das hier wieder getan haben - von 38,5 auf 39.
