Darmstadt: „Haushalt zwischen Hoffen und Bangen“
Frankfurter Rundschau
Darmstadts Stadtkämmerer André Schellenberg (CDU) legt der Stadtverordnetenversammlung den Etatentwurf für 2022 vor. Das Defizit steigt auf 27 Millionen Euro – und es dürfte noch weiter steigen.
Mit einem etwas neidischen Blick in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz hat Stadtkämmerer André Schellenberg (CDU) am Donnerstag den Stadtverordneten den Entwurf für den Haushalt für das nächste Jahr vorgelegt.
Während Schellenberg in den vergangenen Jahren stets recht gut gelaunt seine Haushaltsreden begonnen hatte, äußerte Schellenberg dieses Mal einleitend, er würde ja gerne das aktuelle Haushaltsmotto der Karnevalshochburg Mainz wählen –„Aus Haushaltsdefizit von 40 Millionen Euro wird über Nacht ein Überschuss von einer Milliarde Euro“. Dieses Motto, so Schellenberg, zum Auftakt seiner Rede, könne er den Stadtverordneten „leider nicht bieten“.
Der Darmstädter Haushalt 2022 stehe eher unter dem Motto „Haushalt zwischen Hoffnung und Bangen“, sagte Schellenberg. Gleichwohl, so der Stadtkämmerer etwas pathetisch und in Anlehnung an ein Zitat des früheren Großherzogs Ernst Ludwig, reagiere die Stadt „mit frischem Mut“ auf neue Herausforderungen. Nach Angaben Schellenbergs hat sich die Situation im Ergebnishaushalts seit dem Magistratsbeschluss im September um weitere 17 Millionen Euro verschlechtert. Bereits Mitte September hatte der Kämmerer mit einem Minus von zehn Millionen Euro kalkuliert.