
Darf man ein Lieblingskind haben?
n-tv
Viele Mütter und Väter haben zu einem ihrer Kinder eine stärkere emotionale Nähe - oft unbewusst. Wie sich das auf die Familie auswirkt und was Eltern dagegen tun können.
"Du hast meinen Bruder viel lieber": Der Vorwurf trifft. Bemüht man sich nicht immer, die Kinder gleichzubehandeln? Und liebt sie, aber natürlich, in gleichem Maße! Soweit die Vorsätze. Aber tatsächlich ist da im Alltag oft zu einem Kind eine größere Nähe, meist unbewusst, manchmal auch bewusst: In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Appinio im Auftrag des Unternehmens Mydays gaben 18 Prozent der Befragten an, ein Lieblingskind zu haben.
Susanne Döll-Hentschker verwundert das nicht, schließlich werde schon gleich nach der Geburt beim Säugling nach Ähnlichkeiten gesucht, sagt die Psychoanalytikerin und Professorin für Psychotherapie an der Frankfurt University of Applied Sciences. "Das ist pure Projektion, aber wenn man das Gefühl hat, sich in seinem Kind wiederzufinden, beeinflusst dies das Beziehungsverhalten."
