
Dann lieber Greta Thunberg als Mick Jagger
n-tv
Wer dieser Tage durch Italien reist, begreift schnell: Die Denkmalschleifer und Straßenumbenenner haben noch einiges zu tun, bevor alle Kunst politisch korrekt ist. Und: Nach Corona wird nichts besser. Dafür sind das Tourismusgeschäft und die Sehnsucht nach Ferne zu groß.
Bei all meiner Bescheidenheit: Es scheint, als hätte ich mich zum Objekt der Bewunderung hochgeschrieben. Kaum ein Tag will vergehen, an dem ich nicht gefragt werde, was man tun muss, zu einem tadellosen Sehr-Gutmenschen zu werden, wie ich zweifelsfrei einer bin. Ich kann nur sagen: Es ist ein langer harter Jakobsweg mit einer Abzweigung nach Canossa. Ich war jahrelang unterwegs, um zu lernen, tolerant gegenüber allen zu sein und wie einst Erich Mielke behaupten zu können, alle Menschen zu lieben, also völlig ohne Ausnahme, selbstverständlich auch Indianer, andere (ehemals) Unterdrückte, sogar Sachsen und natürlich Betroffene. Man darf ja in diesen politisch hochsensiblen Zeiten mit einem Volk aus Richtern, stets zu einem Tweet zwecks Verteidigung des Guten bereit, nur über Betroffene schreiben, wenn man selbst betroffen ist, weil sich nur Betroffene in andere Betroffene hineinversetzen können. Sprich: Man muss einer Minderheit angehören. So wie ich. Ich gehöre zur Minderheit der Liebhaber der Renaissance-Malerei. Also darf ich als Betroffener darüber schreiben. Freilich bin ich kein Verfolgter und Unterdrückter wie die vielen anderen Betroffenen in Deutschland und dem Rest der Welt. Aber auch ich habe das Recht zu leiden und zu klagen.More Related News
