
Dachdecker in Sachsen will keine "Bimbos" als Azubis
n-tv
Im Amtsblatt der Stadt Sebnitz schaltet ein Dachdeckermeister eine Anzeige. Er sucht Auszubildende für das nächste Jahr. "Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger" brauchen sich nicht zu bewerben, schreibt der Mann. Das Rathaus reagiert auf die Annonce - jedoch zu spät.
Im sächsischen Sebnitz entwickelt sich die Suche nach einem Auszubildenden zu einem handfesten Rassismus-Eklat. Ein Dachdeckermeister schaltete im Amtsblatt der 9500 Einwohner zählenden Stadt eine Anzeige für seine offene Lehrstelle. Diese sei ab 2026 frei, Interessierte könnten sich bewerben - "ABER: keine Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger!", schrieb der Unternehmer aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Hakennasen verwendete der Dachdecker als Synonym für Juden, Bimbos für Schwarze. Zeppelträger ist sprachlich nicht geläufig, es könnte Inder bezeichnen. Deren zwiebelförmige Kopfbedeckung wird hin und wieder "Zeppel" genannt. Im Netz sorgte die Ausgabe, die offiziell erst ab heute verteilt wird, schon gestern für einen Aufschrei. Die Begriffe Zeppelträger, Amtsblatt, Ronney (so lautet der Vorname des Dachdeckers) waren Topthemen in den Trends auf X.
