Düstere Aussichten für Afrikas Wirtschaft
DW
Die Volkswirtschaften des Kontinents erholen sich nur langsam von den Einbrüchen durch die Corona-Pandemie. Für dieses Jahr deuten sich Besserung an, aber auch neue Unsicherheiten.
Die afrikanischen Volkswirtschaften kämpfen seit Beginn der Pandemie mit deren Folgen. Dazu zählt nicht nur die weltweite Wirtschaftskrise, sondern auch Lockdowns und weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Das führte zu Einschnitten in Produktion, Handel, Investitionen, Tourismus und anderer Einnahmequellen für die afrikanischen Staaten. Und doch gab es auch 2021 Anlass zur Hoffnung.
Als die ersten Impfstofflieferungen endlich auch Afrika erreichten, hatten sie auch die Hoffnung auf ein Zurückdrängen des Virus im Gepäck. Allerdings haben laut Weltgesundheitsorganisation WHO weniger als zehn Prozent der afrikanischen Länder das Ziel erreicht, bis Ende 2021 jeweils mindestens 40 Prozent ihrer Bevölkerung zu immunisieren.
Wirtschaftlich ging es, verglichen mit dem Krisenjahr 2020, vielerorts wieder bergauf. Statistiken der Weltbank für 2021 weisen 6,3 Prozent Wirtschaftswachstum für die Gruppe der Schwellen- und Entwicklungsländer auf. Nimmt man jedoch nur Subsahara-Afrika in den Fokus, sind die Zahlen weniger zufriedenstellend: In der Region wuchsen die Volkswirtschaften 2021 nur um 3,5 Prozent - hauptsächlich aufgrund von teureren Verbrauchsgütern und gelockerten Kontaktbeschränkungen. Die Weltbank rechnet damit, dass das regionale Wachstum 2022 ähnlich gedämpft ausfallen wird.
Courage Martey, Wirtschaftsanalyst beim ghanaischen Dienstleister Databank Financial Service, erwartet, dass vor allem die rohstoffreichen Länder dieses Wachstum erwirtschaften werden. "Volkswirtschaften, die auf das Exportieren von Rohstoffen angewiesen sind - wie Nigeria, das Öl produziert; Angola und Sambia, die Kupfer fördern und Ghana, das Gold abbaut - werden wohl einen Teil der Herausforderung stemmen und zur Erholung der afrikanischen Wirtschaften beitragen können", sagt Martey im DW-Gespräch.
Die Entwicklungsländer des afrikanischen Kontinents sind besonders anfällig für die Gefahren, die auf dem Weg wirtschaftlicher Erholung lauern: Neue Corona-Varianten zählen laut einer Analyse der Weltbank ebenso dazu wie steigende Inflation und Staatsverschuldung sowie die aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich. Die Omikron-Variante hat unter Beweis gestellt, das die Pandemie wohl weiter die Wirtschaft beeinträchtigt - und das, obwohl Impfstoffe vielerorts bereitstehen.