
Düsseldorf erklärt geplatzten Transfer mit Gaza-Aussagen
n-tv
Shon Weissman war schon fast Spieler von Fortuna Düsseldorf, als der Zweitligist den Wechsel doch noch abgesagt. In einer langen Erklärung legt der Klub jetzt offen, was zu dieser Entscheidung geführt hat.
Nach der öffentlichen Debatte um die nicht erfolgte Verpflichtung des israelischen Fußball-Nationalspielers Shon Weissman hat Fortuna Düsseldorf seine Entscheidung erstmals öffentlich erklärt. "Leider ist aus einem eigentlich unpolitischen Vorgang, einen Spieler zu verpflichten, ein Politikum geworden", teilte der Zweitligist in einem längeren Statement mit. Bei einer Neuverpflichtung gehe es in erster Linie darum, ob der Spieler aufgrund seiner sportlichen Qualitäten und seines Charakters zur Fortuna passe. So sei auch im Fall von Shon Weissman vorgegangen worden.
"Wir haben am Ende festgestellt, dass sich seine in den sozialen Medien getätigten Aussagen und der anschließende Umgang damit nicht mit unseren Werten in Einklang bringen ließen", hieß es weiter. Dies und die sich daraus unvermeidlich ergebende Polarisierung seien "keine guten Wegbegleiter für eine erfolgreiche Saison", erklärte der Verein.
Vorausgegangen war ein Austausch zwischen dem Klub, Vertretern der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und dem Antisemitismus-Beauftragten der Stadt. Zu Wochenbeginn hatte es in Fan-Foren und sozialen Netzwerken Widerstand gegen den geplanten Transfer des 29-Jährigen gegeben. Auch eine Petition wurde gestartet. Fortuna hatte daraufhin am Dienstag mitgeteilt, von der Verpflichtung abzusehen, ohne dies zunächst weiter zu begründen.
