
COVID-19-Impfpflicht – kein klares Bild in Politik und Wissenschaft
DW
Für oder gegen eine gesetzliche Impfpflicht? In der Politik gibt es keine klaren Trennlinien zwischen beiden Lagern. Auch die Wissenschaft hält sich zurück.
Je länger die Debatte um die Einführung einer Impfpflicht in Deutschland dauert, desto mehr bröckelt die Front ihrer Befürworter. Noch vor Jahresende sah es so aus, als herrsche in Gesellschaft und Politik breite Einigkeit, dass die Pandemie nur mit einer raschen Gesetzgebung zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zu stoppen sei.
Mit Ausnahme der AfD sprachen sich Politiker aller Parteien dafür aus und rückten damit von früheren Versprechen ab, keine Impfpflicht gegen COVID-19 einzuführen.
Der deutsche Ethikrat befürwortete ebenfalls mehrheitlich die Ausdehnung einer Impfplicht auf die Beschäftigten im Gesundheitssektor hinaus, forderte jedoch gleichzeitig flankierende Maßnahmen wie ein niedrigschwelliges Impfangebot und die Einführung eines nationalen Impfregisters.
Auch in der Öffentlichkeit war die Zustimmung angesichts der rasant ansteigenden Infektionszahlen groß.
Doch es ist gerade die vierte Welle der Pandemie, die nun zu einer neuen Belebung der Debatte und zu neuen Vorschlägen führt. Seit Beginn des Jahres rollt die Omikron-Welle über das Land. Die Virus-Variante breitet sich auch bei Geimpften und Geboosterten aus und ist durch eine Impfpflicht nicht mehr zu stoppen.
