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Corona: Wer ist wie ansteckend?

Corona: Wer ist wie ansteckend?

ProSieben
Tuesday, May 25, 2021 06:53:13 PM UTC

Kinder könnten so ansteckend sein wie Erwachsene: Mit dieser Schlussfolgerung aus ersten Daten von Corona-Infizierten hatte Christian Drosten 2020 viel Aufmerksamkeit erregt. Bleibt der Virologe anhand einer nun breiteren Datenbasis dabei?

Nach der Veröffentlichung seiner Corona-Studie im namhaften Fachblatt "Science" sieht sich der Virologe Christian Drosten in seinen Einschätzungen zur Ansteckungsfähigkeit auch von Kindern bestätigt. "Mein anfänglicher Eindruck einer ungefähr gleich großen Infektiosität aller Altersgruppen hat sich bestätigt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Studien", sagte der Experte für Coronaviren laut einer Charité-Mitteilung vom Dienstag. Am Abend bekräftigte er im "Coronavirus-Update" bei NDR-Info: Anhand erster Daten habe man als klinischer Virologe gesehen, dass alle ungefähr gleich viel Virus hätten. Dieser Eindruck habe sich gehalten. Für die am Dienstagnachmittag publizierte Studie bestimmten Wissenschaftler um Drosten für mehr als 25 000 Covid-19-Fälle die sogenannten Viruslasten, also die Menge des Viruserbguts in der PCR-Probe. "Die Erbgutkopien repräsentieren näherungsweise die Virusmenge im Rachen der Patienten und lassen daher Voraussagen über deren potenzielle Infektiosität zu", erklärte die Charité. Von mehr als 4000 Fällen lagen mehrere Proben vor, was Rückschlüsse auf den Verlauf der Infektion erlaubte. In die Studie einbezogen wurden Infizierte ohne Krankheitsanzeichen ebenso wie Patienten mit unterschiedlich schweren Symptomen bis hin zu Krankenhausfällen. Bei Erwachsenen zwischen 20 und 65 Jahren zeigten sich laut der Charité-Mitteilung "keine nennenswerten Unterschiede" bei der Viruslast. In den Proben der jüngsten Kinder zwischen 0 und 5 Jahren seien die niedrigsten Viruslasten gefunden worden. Und bei älteren Kindern und Jugendlichen hätten sich die Werte mit steigendem Alter denen der Erwachsenen angeglichen, heißt es weiter. Die Werte von Kindern sieht Drosten durch eine andere Art der Probenentnahme im Vergleich zu Erwachsenen beeinflusst: Es würden deutlich kleinere Tupfer eingesetzt, die weniger als halb so viel Probenmaterial einbrächten. Statt der schmerzhaften tiefen Nasenrachen-Abstriche würden zudem oft einfache Rachenabstriche gemacht, in denen sich nochmals weniger Virus finde. Deshalb seien bei Kindern von vorn herein geringere Messwerte zu erwarten.
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