Corona-Inzidenz in Frankfurt über 1000: Was sind die Folgen?
Frankfurter Rundschau
Die Situation in Frankfurt ist trotz hoher Infektionszahlen in den Verkehrsbetrieben und Kliniken noch stabil. Die Kitas haben allerdings bereits Probleme wegen der vielen Corona-Infektionen.
Frankfurt – Die Corona-Inzidenz in Frankfurt hat am Montag (17.01.2022) mit 1060,1 erstmals die 1000er-Marke überschritten. In der Hessen-Stadt mit rund 764.000 Einwohner:innen ist damit faktisch ein Prozent der dort lebenden Menschen infiziert. Welche spürbaren Auswirkungen hat die oft so abstrakt wirkende Inzidenzzahl aber konkret?
Auf die Frankfurter Kindertagesstätten hat sie bereits spürbare Auswirkungen. So teilt die Trägerin BVZ auf FR-Nachfrage mit, dass es zunehmend zu Personalausfällen komme. „Seit dem 16. Dezember mussten in 92 von insgesamt 154 Einrichtungen wegen Personalausfällen oder Quarantäneverfügungen einzelne Gruppen schließen oder die Öffnungszeiten verkürzt werden. Vereinzelt mussten ganze Einrichtungen geschlossen werden“, so die Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit, Nasaria Makey. Am Montag waren 71 Einrichtungen betroffen, bei den meisten mussten die Öffnungszeiten verkürzt werden, vier wurden ganz geschlossen. Die Trägerin rechne mit einer Zuspitzung der Lage in den kommenden Tagen.
Im Frankfurter Nahverkehr wird derzeit noch nicht mit Einschränkungen des Fahrplans gerechnet. „Wir prüfen den Krankenstand bei Busunternehmen und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) regelmäßig, er ist noch stabil“, sagt Klaus Linek, der Sprecher der Nahverkehrsgesellschaft Traffiq. Angestrebt werde, so lange wie möglich das vollständige Angebot im Nahverkehr aufrechtzuerhalten. Am Beginn der Pandemie war der Nahverkehr aufgrund von Schulschließungen für etwa zwei Monate eingeschränkt worden. Seitdem fahren die Busse und Bahnen in der Regel mit dem kompletten Angebot.
Die VGF arbeite auf den Betriebshöfen falls möglich in kleinen Teams, um das Infektionsrisiko zu minimieren, sagt der Sprecher Bernd Conrads. In Bussen gebe es zum Schutz der Fahrerinnen und Fahrer Plexiglasscheiben, ergänzt Linek. Im Frankfurter Nahverkehr gilt die 3G-Regel – alle Fahrgäste von Bus und Bahn müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Das Ergebnis eines Bürgertests darf nicht älter als 24 Stunden sein. In Fahrzeugen und in Stationen müssen medizinische Masken getragen werden. Nur Kinder unter sechs Jahren müssen keine Maske tragen.
Die Lage in den Frankfurter Krankenhäusern scheint derweil etwas entspannter als noch in den Wochen und Monaten zuvor zu sein – zumindest wenn man die nüchternen Zahlen betrachtet, die die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) seit fast zwei Jahren auflistet.