Corona: Grüne und FDP fordern Impfpflicht in Deutschland
Frankfurter Rundschau
Mit der Impfpflicht aus der Corona-Pandemie? Die Rufe mehren sich – Gesundheitsminister Jens Spahn äußert aber Bedenken.
Frankfurt am Main – Als Reaktion auf die stark steigenden Corona-Inzidenzen haben Länder wie Österreich bereits einen vierten Lockdown sowie eine Impfpflicht durchgesetzt. Auch in Deutschland, wo bereits zahlreiche Weihnachtsmärkte schließen mussten, mehren sich die Befürworter einer Impfpflicht.
Unter anderen sprachen sich dafür am Montagabend (22.11.2021) der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der nordrhein-westfälische Vize-Regierungschef Joachim Stamp (FDP) sowie die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anette Kurschus, aus. Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußert sich allerdings weiterhin skeptisch zum Thema Impfpflicht.
Spahn sagte dem Deutschlandfunk am Dienstag, es gehe dabei nicht allein um die juristische Frage als vielmehr um das Verhältnis der Bürgerinnen und Bürger zum Staat, um Freiheit und Verantwortung. Die moralische Pflicht zu impfen gebe es zwar, doch es gelte zu bedenken, was es für die Freiheit bedeute, wenn der Staat das Impfen für alle anordne, so der geschäftsführende Minister für Gesundheit. Dem heute-journal im ZDF sagte Kretschmann am Montagabend: „Am schnellsten sichern wir unsere Freiheit, wenn sich die nötige Anzahl an Menschen impfen lässt.“ Nirgendwo in der Welt lasse sich die Pandemie mit zu niedrigen Impfquoten richtig in den Griff bekommen.