
"Conspirituality" - die gefährliche Allianz aus Räucherstäbchen und Aluhut
n-tv
Chakra-Meditation am Morgen, Chemtrails-Theorien am Abend: Zwischen Esoterik und Verschwörungsdenken gibt es gefährliche Schnittmengen. "Conspirituality" breitet sich vor allem in sozialen Medien aus. Ein Phänomen mit ernsten Folgen für Betroffene und unsere Gesellschaft.
Die eine Seite predigt Liebe, Licht und positive Schwingungen, die andere wittert überall dunkle Mächte und geheime Pläne: Auf den ersten Blick scheinen Esoterik und Verschwörungsglaube wenig gemeinsam zu haben. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Wer sich in Social Media auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Youtube auf esoterischen Kanälen und Profilen bewegt, hat gute Chancen, auch mit Verschwörungsideologien jeglicher Couleur in Kontakt zu kommen. Das liegt nicht nur am Algorithmus, der einem immer weiter Vorschläge für den Medienkonsum macht. Viele Esoterik-Gläubige neigen vielmehr dazu, Verschwörungsnarrativen anzuhängen. "Conspirituality" nennt man dieses Phänomen, ein Kofferwort aus "Conspiracy" ("Verschwörung") und "Spirituality" - eine Spiritualität, die anfällig für Verschwörungsmythen ist.
Und in der Tat - es gibt einige Denkmuster, die sich sowohl in esoterischen Weltsichten als auch in der Weltsicht von Verschwörungsgläubigen wiederfinden. Im Übrigen auch nicht selten in sogenannten "Sekten", die mit Esoterik wenig bis gar nichts zu tun haben. Nicht umsonst zählt etwa die christlich-fundamentalistische "Organische Christus Generation" (kurz "OCG"), die häufig als Sekte bezeichnet wird, mit ihrer Plattform kla.tv zu einem der größten Treiber verschwörungsideologischen Denkens im deutschsprachigen Raum.
