Christian Streich, der etwas andere Bundesliga-Trainer
DW
300 Bundesliga-Spiele als Trainer, alle beim SC Freiburg - nur wenige sind gleichzeitig so erfolgreich und vereinstreu wie Christian Streich. Nicht nur deshalb gehört er zu den beliebtesten Fußball-Trainern Deutschlands.
Christian Streich ist einfach anders. Der 56-Jährige wirkt wie einer, der aus der Zeit gefallen ist. 300 Spiele als Trainer bei ein und demselben Verein, dem SC Freiburg; inzwischen zehn Jahre lang auf dem Chefposten; ein Vertreter des Fußballs, der sich auch zu politischen Themen äußert; einer, der in der Öffentlichkeit immer noch in seinem südbadischen Dialekt redet - all das gibt es doch eigentlich gar nicht mehr in diesem durch und durch kommerzialisierten, kurzatmigen Zirkus Bundesliga. "Wenn du 300 Spiele bei zehn Vereinen hattest, warst du an vielen Orten, hast vielleicht ein paar Sprachen gelernt", sagt Streich. "Bei mir ist es andersherum. Ich war nur an einem Ort, in einem Verein, aber einem guten, einem tollen Verein. Ich bin dankbar. Das ist keine kleine Zahl."
Streich lässt mit seinem Jubiläum Trainerlegende Udo Lattek hinter sich, der es mit dem FC Bayern auf 299 Bundesliga-Spiele brachte. Nur fünf Trainer schafften mit einem Verein mehr Partien in der deutschen Eliteklasse als Streich: Otto Rehhagel (493 mit Werder Bremen), Thomas Schaaf (479 mit Werder), Winfried Schäfer (371 mit dem Karlsruher SC), Hennes Weisweiler (340 mit Borussia Mönchengladbach) und Volker Finke (ebenfalls 340 mit Freiburg).