Christian Schmidt: Ich setze auf die junge Generation!
DW
Am 1. August tritt der deutsche Politiker Christian Schmidt das Amt des Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina an. Er will das Land näher an die EU heranführen und den Braindrain der jungen Leute stoppen.
DW: Herr Schmidt, am 1. August treten Sie das Amt des Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina in Sarajevo an, in einer Zeit, in der es dem Land vielleicht schlechter denn je geht, die jungen Leute das Land verlassen, die politische Situation schwierig ist und das Amt in den letzten Jahren durch Ihre Vorgänger sehr geschwächt wurde. Was setzen Sie dem entgegen? Christian Schmidt: Man findet viele und in gewisser Weise auch mich selbst, die sagen: Was? Nach 26 Jahren seit dem Dayton-Friedensvertrag, 26 Jahre nach Srebrenica bedarf es noch solch einer Institution, die ja eigentlich der Ownership der freien demokratischen Entfaltung gewisse Schranken auferlegt? Aber gerade die letzten zehn Jahre haben jetzt nicht nur für den Hohen Repräsentanten, sondern für die Entwicklung insgesamt leider gezeigt, dass das eher retardierend, eher zurück gehend als nach vorne schauend ist. Und deswegen ist das Land noch bedürftig einer solchen internationalen Unterstützung. Und das will ich tun, in der Hoffnung, dass ich mich dann irgendwann überflüssig gemacht habe.More Related News