Chinesische Städte lockern Quarantäneregeln
DW
Nach massiven Ausschreitungen haben Städte in ganz China mit der Lockerung von Corona-Maßnahmen begonnen. Der WHO ist das nicht genug.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die ersten Zeichen einer Lockerung der Null-COVID-Strategie in China ausdrücklich begrüßt. "Wir wollen, dass diese Änderung erfolgt und auch an Tempo gewinnt", sagte der WHO-Experte Mike Ryan vor Journalisten in Genf. Es sei wichtig, dass die Regierungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf das Volk hörten.
Angesichts der extrem leichten Übertragbarkeit der zirkulierenden Omikron-Variante des Virus sei eine Null-COVID-Strategie ohnehin schwierig. "Es gehört in seiner Übertragbarkeit zum Spitzenfeld bei der Virus-Evolution", so Ryan. Richtig sei, die Impfungen nun zu verstärken, sagte er mit Blick auf die Lage in China.
Dort hatten die Null-COVID-Politik und die damit verbundenen Lockdowns als Reaktion auf die neue Corona-Welle zu massivem Widerstand in Metropolen geführt. Was mit Protesten gegen die strikten Maßnahmen begann, richtete sich schnell gegen Staatschef Xi Jinping und die Kommunistische Partei im Allgemeinen.
Vielerorts reagierten die Behörden jetzt und lockerten die Quarantäneregeln und die Testpflicht. Ein Pekinger Bezirk kündigte an, dass positiv Getestete dort nicht mehr in staatliche Einrichtungen müssen. Auch in Dongguan im Süden und Shenzen im Südosten dürfen sich Infizierte laut den Behörden "unter bestimmten Voraussetzungen" zu Hause isolieren.
Auch die Testpflicht wird in vielen Städten gelockert. In Peking riefen Gesundheitsbehörden die Krankenhäuser auf, Menschen auch ohne negativen PCR-Test zu behandeln. Seit Freitag wird zudem für öffentliche Verkehrsmittel in der Hauptstadt kein negatives Testergebnis mehr benötigt.