Chinas Uber-Konkurrent verlässt US-Börse
n-tv
Kurz nachdem die US-Börsenaufsicht die Regeln für ausländische Firmen verschärft, zieht sich der chinesische Fahrdienstleister Didi aus der New Yorker Börse zurück. Die politischen Führung in Peking übt Druck auf das Unternehmen aus.
Der chinesische Fahrdienstleister Didi hat nur fünf Monate nach dem Börsengang seinen sofortigen Rückzug von der New Yorker Börse angekündigt. "Nach reiflicher Überlegung hat das Unternehmen den Prozess eingeleitet, die Notierung an der New Yorker Börse mit sofortiger Wirkung aufzugeben", teilte Didi Chuxing mit. Stattdessen werde eine Börsennotierung in Hongkong vorbereitet.
Didi, das in seinem Heimatmarkt China den Markt für Fahrdienstleister dominiert, war Ende Juni an die New Yorker Börse gegangen. Die Firma hatte damals 4,4 Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) eingenommen. Der Börsengang hatte allerdings den Unmut der politischen Führung in Peking auf sich gezogen. Peking hatte eine Notierung im Ausland vor dem Hintergrund der starken Spannungen mit Washington nicht befürwortet. Mit der Begründung, dass sensible Daten in die USA transferiert werden könnten, leiteten die chinesischen Behörden eine Untersuchung gegen Didi ein.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.