Chiles Präsident Piñera droht Amtsenthebung
DW
Die Opposition, die im Unterhaus über die Mehrheit verfügt, untermauerte ihre Korruptionsvorwürfe gegen den konservativen Staatschef. Dieser war zuletzt durch die "Pandora Papers" stark unter Druck geraten.
Das chilenische Unterhaus hat knapp zwei Wochen vor Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Sebastián Piñera votiert. Das Amtsenthebungsverfahren hat allerdings kaum Aussichten auf Erfolg, da im nächsten Schritt eine Zweidrittelmehrheit im Senat nötig wäre. Über eine solche Mehrheit verfügen die Oppositionsparteien in der Kammer aber nicht.
Piñera wird vorgeworfen, den Verkauf einer Bergbaufirma durch ein Unternehmen, das seinen Kindern gehört, in einem Steuerparadies abgewickelt zu haben. Die chilenische Staatsanwaltschaft hatte Anfang Oktober Ermittlungen gegen den Präsidenten wegen möglicher Korruption aufgenommen. Piñera, einer der reichsten Menschen des Landes, wies die Vorwürfe zurück, es habe keinen Interessenkonflikt bei dem Geschäft im Jahr 2010 gegeben.