
Chemieindustrie in Sachsen schwächelt – Ruf nach Neustart
n-tv
Sachsens Chemieindustrie fährt deutlich unter Volllast. Das bringt nicht nur Jobs in Gefahr – sondern auch die Zukunft ganzer Standorte.
Nünchritz (dpa/sn) - Die chemische Industrie in Sachsen arbeitet derzeit deutlich unter ihrer Kapazität. "Um diesen wichtigen Industriezweig weiter in Sachsen zu halten, brauchen wir dringend international wettbewerbsfähige Energiepreise sowie praxistaugliche und unbürokratische Genehmigungsprozesse", sagte Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) bei einem Besuch der Wacker Chemie AG in Nünchritz (Landkreis Meißen).
Nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Landesverband Nordost, liegt die Auslastung der Anlagen in Ostdeutschland aktuell nur noch bei 70 Prozent. Ein Niveau, das als wirtschaftlich nicht mehr tragfähig gilt. Die Branche sieht sich massivem Wettbewerbsdruck durch hohe Energiepreise, gestiegene Verwaltungslasten und eine schwache Konjunktur ausgesetzt.
Panter traf sich in Nünchritz mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Verbänden, um über die Zukunft der Branche und mögliche Unterstützung zu sprechen. "Gleichzeitig müssen die Unternehmen mehr in Innovation, in höhere Produktivität und in Defossilisierung investieren", betonte Panter. Diesen anspruchsvollen Aufgabenmix müssten EU, Bund und Freistaat nach Kräften unterstützen. "Impulse dazu müssen aber auch von den Unternehmen kommen."
