
Chemie-Branche wird vom Ausland abgehängt
n-tv
Der Standort Deutschland verliert für die Chemie-Branche zunehmend an Attraktivität - so lautet das deutliche Fazit einer Umfrage des Ifo-Instituts. Hoffnungen auf eine Besserung der Lage erfüllen sich demnach nicht. Die Branche klagt noch immer über hohe Energiekosten und aufwendige Bürokratie.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Chemieindustrie ist im Juli wieder ins Negative gedreht. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel auf minus 10,5 Punkte, nach plus 4,5 Zählern im Juni, wie aus der Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. "Die Chemie befindet sich im Sog der allgemeinen konjunkturellen Abkühlung", sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. "Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Nachfrage haben sich nicht erfüllt."
Demnach hat sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Juli verschlechtert, aber auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Die Nachfrage nach Chemikalien ist weiter zurückgegangen. Der Auftragsbestand wird noch niedriger eingeschätzt als im Vormonat. "Aus dem Ausland werden ebenfalls keine spürbaren Impulse erwartet", heißt es. Die Unternehmen haben daher ihre Produktion weiter verringert und planen für die nächsten Monate mit deutlichen Personalkürzungen. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 74,8 Prozent. Zum Vergleich: Der langfristige Durchschnitt liegt bei 82 Prozent.
