CDU-Politiker Jürgen Hardt fordert Stopp von China-Flügen
DW
In China infizieren sich täglich schätzungsweise eine Million Menschen mit dem Coronavirus. Der CDU-Außenpolitiker Hardt fordert Konsequenzen. Für die Deutschen in der Volksrepublik gibt es nun das BioNTech-Vakzin.
Angesichts der rasanten Zunahme der Zahl der Corona-Neuinfektionen in China plädiert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), für einen Stopp aller Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik. "Die durch die verfehlte Coronapolitik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden COVID-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir dürfen den Fehler von vor drei Jahren nicht wiederholen und sollten jetzt alle Flugverbindungen von und nach China sofort einstellen", verlangte Hardt. "Erst wenn wir sicher sind, dass aus China keine neue, gefährliche Mutation droht, sollten wir die Flugverbindungen wieder aufnehmen."
Der CDU-Außenpolitiker sprach sich zudem dafür aus, das Angebot an Peking zu erneuern, dort wirksame mRNA-Impfstoffe einzusetzen. Die "Arroganz" des chinesischen Präsidenten Xi Jinping sei "schier grenzenlos", sagte Hardt, der Xi zudem als "Diktator" bezeichnete. "Seine Hybris kostet jeden Tag Menschenleben im eigenen Land."
Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking bekräftigte an diesem Freitag, die heimische Produktion von medizinischem Material wachse und sei im Allgemeinen ausreichend. Mao Ning fügte hinzu, gegenwärtig steige die Impfquote in China und auch die Fähigkeit des Impfstoffs, Menschen zu behandeln.
In China - mit seinen 1,4 Milliarden Menschen - haben noch nicht einmal 60 Prozent der Erwachsenen eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 erhalten. Außerdem ist in der Volksrepublik nur das Vakzin der heimischen Firma Sinovac zugelassen, das im Vergleich zu den westlichen Impfstoffen von BioNTech/Pfizer oder Moderna als weniger wirksam gilt.
Immerhin gestatten die chinesischen Behörden, dass deutsche Staatsbürger in der Volksrepublik mit dem Vakzin des Mainzer Unternehmens BioNTech geimpft oder geboostert werden dürfen. Es ist die erste Freigabe dieser Art für einen westlichen Corona-Impfstoff. Die ersten Impfdosen von BioNTech trafen in der Deutschen Botschaft in Peking ein. Die Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung hoffen nach eigenen Angaben darauf, dass sie "so bald wie möglich" ausgegeben werden können. Derzeit leben rund 20.000 Deutsche in China. Die Impfungen sollen über die Botschaft und die Generalkonsulate im Land organisiert werden.