CDU fordert: Weniger Lehrer abordnen
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Die CDU-Fraktion ist mit ihrer Forderung nicht durchgedrungen, in Berlin weniger Lehrer an die Bildungsverwaltung oder für Aus- und Weiterbildung abzuordnen. Die Christdemokraten hatten einen entsprechenden Antrag im Abgeordnetenhaus eingebracht, bekamen bei der Sitzung des Landesparlaments allerdings zahlreiche Gegenargumente zu hören.
Die CDU-Bildungsexpertin Katharina Günther-Wünsch kritisierte, es gebe an Berlins Schulen einen akuten Lehrkräftemangel, gleichzeitig seien aber 800 Lehrerinnen und Lehrer abgeordnet - etwa an die Schulinspektion, an Hochschulen, die Bildungsverwaltung, aber auch für Aufgaben der Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Überdimensioniert findet Günther-Wünsch, dass Lehrer zum Teil Seminarleiter für kleine Gruppen mit zum Teil weniger als fünf Referendaren seien. "Das bedeutet eine Betreuungsquote für die Referendare, von denen unsere Schüler seit Jahren träumen."
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Marcel Hopp, entgegnete, die Zahl der abgeordneten Lehrkräfte gehe seit Jahren zurück. Abordnungen etwa an Unis und im Bereich der Aus- und Fortbildung seien außerdem richtig und wichtig. Auch die Verwaltung profitiere durch die Perspektive der Schulpraktiker. Die CDU mache es sich mit ihrem "Schaufensterantrag" deshalb zu einfach.