Bundestagswahl 2021: Wie wär’s mit einem „Triell“ zum Klima?
Frankfurter Rundschau
Nichts verbieten wollen reicht nicht zur Rettung der Erde – dDie Parteien bleiben viele Antworten schuldig. Ein Gastbeitrag der Expertin für Energiepolitik, Claudia Kemfert.
Berlin - Stell dir vor, es ist Klimawahl, aber niemand stellt die entscheidenden Fragen. Es gäbe viele, aber zwei sind unausweichlich: 1. Ist Ihnen bewusst, dass Deutschland sich schon 2015 verpflichtet hat, die Emissionen bis 2035 auf Null zu senken? 2. Was werden Sie in den nächsten vier Jahren tun, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten? Wer diese beiden Fragen nicht klar und entschlossen beantwortet, macht alle anderen Fragen hinfällig. Leider wurden sie in der gerade beginnenden heißen Schlußphase des Wahlkampfes noch nirgends gestellt. Zwar geht es vor der Bundestagswahl 2021 endlich auch um wichtige Sachthemen. Doch schon die erste große TV-Debatte mit den drei Spitzenkandidat:innen – neudeutsch „Triell“ – offenbarte schonungslos, dass noch immer rückwärts statt vorwärts gedacht wird. Die Klimaschutz-Thematik reduzierte sich auf zwei Fragen: Was wollen Sie verbieten? Und: Was müssen wir den Menschen zumuten? Doch solche Fragen sind unzureichend und irreführend. Nein, Klimaschutz tut nicht weh. Kein-Klimaschutz tut weh, wie die Menschen im überfluteten Ahrtal oder in den brennenden Regionen Südeuropas gerade sehr brutal lernen. Und vernünftige und demokratisch ausgehandelte staatliche Ordnungspolitik ist keine Diktatur, sondern das A und O des Rechtsstaates.More Related News