Bundesregierung plant Solardach-Pflicht für Neubauten und Dachsanierungen
RTL
Die Bundesregierung will die Regeln für Hausbauer und Immobilienbesitzer massiv verschärfen und ab kommendem Jahr eine Solardach-Pflicht einführen.
Die Bundesregierung will die Regeln für Hausbauer und Immobilienbesitzer massiv verschärfen und ab kommendem Jahr eine Solardach-Pflicht einführen. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf den Entwurf des "Klimaschutz-Sofortprogramm 2022". Danach müsse auf jedem Neubaudach künftig eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage installiert werden. Gleiches gelte bei "größeren Dachsanierungen" bei Bestandsbauten. Zudem wolle die Regierung auch die Dämmungsregeln verschärfen. So müssten alle Neubauten ab 2023 den bisher höchsten Energie-Standard EH-55 erfüllen. Bisher war der Standard EH-55 freiwillig. Ab 2025 würden die Vorgaben noch einmal schärfer. Dann gelte der so genannte Standard EH-40. Die Neubauten dürfen dann nur noch maximal 40 Prozent der Energie eines Standardgebäudes verbrauchen. Fest steht: In Deutschland sind noch größere Anstrengungen zum Klimaschutz notwendig. Das zeigte auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutzgesetz der Bundesregierung im April, in dem die Richter den Bund zu Klimaschutz-Nachbesserungen verdonnert haben. Das am Mittwoch veröffentlichten "Klimaschutz-Sofort-Programms 2022" der Bundesregierung soll endlich Tempo bringen. Es enthält vor allem schärfere Vorgaben für Wind- und Solar-Energie bis 2030, da der Bedarf an Ökostrom bis zu diesem Zeitpunkt deutlich größer sein wird, als bisher angenommen. Streit gibt es noch über die Kosten: Wer soll den Klimaschutz bezahlen? Und dann ist das noch die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Sie möchte im Falle einer Regierungsübernahme nicht nur Flugreisen verteuern und Kurzstreckenflüge abschaffen. Baerbock will auch eine Solaranlagen-Pflicht für Neubauten durchsetzen: "Künftig muss in Deutschland gelten, dass in der Regel nur noch mit Solardach neu gebaut wird", erklärte die Kanzlerkandidatin der Grünen. Mit dem Vorschlag wird Baerbock nicht mehr punkten können. Denn der steht ja jetzt im "Klimaschutz-Sofortprogramm 2022" der Bundesregierung. (reuters/aze)More Related News