Bund und Länder wollen kürzere Quarantäne
DW
Kurz vor den entscheidenden Beratungen am Freitag zeichnet sich ab, wie Deutschland auf die weitere Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus reagieren will. Gesundheits- und Kultusminister fassten Beschlüsse.
Die Gesundheitsminister der Länder empfehlen, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei geimpften Beschäftigten in Schlüsselbereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden. Wegen drohender Personalengpässe durch hohe Omikron-Fallzahlen müsse die Verordnung zu Ausnahmen von Schutzmaßnahmen "schnellstmöglich angepasst werden", erklärte die Gesundheitsministerkonferenz der Länder. Ihre Vorsitzende, Sachsen-Anhalts Ministerin Petra Grimm-Benne, verwies darauf, dass von der verkürzten Regelung zur Isolierung alle Bereiche erfasst werden sollen, die zur "kritischen Infrastruktur" gehören.
Grimm-Benne nannte Polizei, Feuerwehr, den medizinischen und pflegerischen Bereich sowie die Energie- und Wasserversorgung. Hier solle eine Regelung "zum Zwecke der Arbeitsaufnahme" nach fünf Tagen gelten, Voraussetzung solle ein negativer PCR-Test sein.
Lauterbach spricht sich schon länger für eine kürzere Quarantänedauer aus. Studien zeigten, dass die Generationszeit - also die Phase, in der sich das Coronavirus im Körper ausbreitet und die Phase, in der ein Mensch ansteckend ist - bei Omikron viel kürzer sei, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND): "Wir können also bis zu einem gewissen Grad die Quarantänezeit verkürzen, ohne ins Risiko zu gehen."
Endgültig könnten die kürzeren Isolations- und Quarantänezeiten beim Bund-Länder-Treffen am Freitagnachmittag beschlossen werden. Für Lauterbach geht es auch um strengere Kontaktbeschränkungen. "Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen."
Die für Bildung zuständigen Kultusminister der Länder bleiben bei ihrer Linie, dass Schulen in der aktuellen Corona-Lage offen gehalten werden sollen. "Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, nach einer Sonderschalte der Minister.