
BUND kritisiert Sachsens Haltung zum EU-Naturschutzplan
n-tv
Während Brüssel die Renaturierung von Naturflächen verbindlich macht, äußert die Landesregierung Zweifel an der Umsetzung. Der Umweltverband BUND will das nicht hinnehmen.
Dresden (dpa/sn) - Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Sachsen hat die Haltung des sächsischen Umweltministeriums zur EU-Wiederherstellungsverordnung scharf kritisiert. Der Umweltverband wirft der Staatsregierung vor, notwendige Schritte gegen Artensterben und Biodiversitätsverlust zu blockieren. Hintergrund ist die Verordnung zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme, die bis 2030 Renaturierungsmaßnahmen auf mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen in der EU vorsieht.
Mitte Mai hatte der sächsische Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch die Verordnung als nicht praxistauglich kritisiert. Im Kern könne man zwar das Anliegen nachvollziehen, allerdings äußerte er Zweifel an der Umsetzung. "Allerorts setzen wir uns für Bürokratieabbau und schlanke Verfahren ein. Die Wiederherstellungsverordnung indes ist das Gegenteil", so der CDU-Politiker. Die Verordnung müsse überarbeitet oder zurückgenommen werden.
Der BUND widersprach dieser Einschätzung scharf. "Solche Aussagen verkennen die langfristigen ökologischen und ökonomischen Realitäten", kritisierte der Vorsitzende, Felix Ekardt. Die Verordnung sei ein überfälliger Schritt zur Bekämpfung des Artensterbens, reiche seiner Meinung nach jedoch nicht aus. Vielmehr sei eine tiefgreifende Wende in der Landwirtschaft notwendig – hin zu weniger Pestiziden, geringerer Tierhaltung und mehr ökologischer Resilienz. "Gerade die Landwirtschaft leidet bereits jetzt unter Ernteausfällen infolge von Wetterextremen", betonte Ekardt.
