
Brudermord in Afghanistan - Neffe sagt gegen Onkel aus
n-tv
Vor zehn Jahren soll ein Mann in Afghanistan seinen Bruder getötet haben. Ein heute 21-Jähriger schildert vor Gericht, wie er als Kind den tödlichen Schuss auf seinen Vater beobachtete.
Hanau (dpa/lhe) - Im Prozess um einen Brudermord, der sich vor knapp zehn Jahren in Afghanistan zugetragen haben soll, hat ein damals elfjähriger Junge als einziger Tatzeuge ausgesagt. Vor dem Landgericht Hanau berichtete er, sein Onkel habe seinen Vater im Oktober 2015 in der afghanischen Stadt Kandahar erschossen.
Er habe seinem Onkel damals das Hoftor geöffnet, sagte der heute 21-Jährige. Der Angeklagte sei mit einem zunächst unter einer Decke versteckten Gewehr ins Haus gegangen, habe ihn aus dem Weg geschubst und dann seinen Bruder aus kürzester Distanz erschossen.
Er selbst sei am Hoftor stehen geblieben, sagte der Neffe des Angeklagten. Er habe aus einigen Metern Entfernung die Schussabgabe, die sich auf einer Art Balkon ereignet haben soll, gesehen und den Knall gehört. Danach habe er beobachtet, wie sein Vater im Gesicht getroffener Vater tot nach hinten kippte.
